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31. Oktober 2022
Immobilienkauf: Bis zu 109.000 Euro weniger Kredit leistbar
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Immobilienkauf: Bis zu 109.000 Euro weniger Kredit leistbar

Aufgrund der gestiegenen Bauzinsen hat sich die finanzierbare Kreditsumme beim Kauf von Wohneigentum in den größten Städten für Haushalte mit durchschnittlichem Einkommen in der Spitze um mehr als 100.000 Euro verringert. Dies zeigt eine Auswertung des Immobilienportals immowelt.

Infolge des starken Anstiegs der Bauzinsen ist die Finanzierungssumme, die Kaufinteressenten von Wohneigentum leisten können, deutlich gesunken. Für Haushalte mit durchschnittlichem Einkommen hat sich das finanzierbare Kreditbudget in den 14 größten Städten hierzulande seit Jahresanfang bereits zwischen 81.000 und 109.000 Euro verkleinert. Dies entspricht einem Viertel der Kaufsumme, wie aus einer Analyse des Immobilienportals immowelt hervorgeht. Im Rahmen der Auswertung wurde untersucht, wie sich die leistbaren Darlehenssummen für Familien mit Durchschnittseinkommen reduziert haben, wenn eine Wohnkostenquote von 30% nicht überschritten werden soll. Eine Wohnkostenquote, also das Verhältnis von Wohnkosten zu Gehalt, von über 30% gilt gemeinhin als Überlastung.

Größte Einbußen in Stuttgart

Demnach hat die Analyse ergeben, dass eine Familie in Stuttgart ihr Kreditbudget um 109.000 Euro herunterschrauben muss, um unter der 30%-Marke zu bleiben. Statt einem Kredit in Höhe von 431.000 Euro im ersten Quartal sind infolge der gestiegenen Zinsen bei einer noch akzeptablen finanziellen Belastung im dritten Quartal nur noch 322.000 Euro realisierbar. In München verkleinerte sich das Budget um 108.000 Euro auf 318.000 Euro, in Frankfurt um 106.000 Euro auf 314.000 Euro. Laut immowelt ist in allen 14 Städten eine geringere Leistbarkeit von Immobilien zu verzeichnen. Leipzig weist mit einer Differenz von 81.000 Euro den geringsten Wert auf. In der sächsischen Großstadt kann ein durchschnittlicher Haushalt derzeit nur noch 240.000 Euro finanzieren.

EZB-Entscheidung dürfte Lage verschärfen

Laut immowelt dürfte die erneute Anhebung der Leitzinsen durch die Europäische Zentralbank (AssCompact berichtete) die Lage weiter verschärfen. Das Niveau der Bauzinsen sei zwar nicht direkt an den EZB-Leitzins gekoppelt, allerdings habe die Entscheidung der EU-Währungshüter Signalwirkung. Ein weiterer Anstieg der Bauzinsen bedeute, dass sich die finanzierbare Summe für Immobilienkäufer noch weiter reduziere. Bei einem stabilen Preisniveau für Wohnimmobilien müssten Käufer entweder ihre Ansprüche an ein Objekt weiter senken oder könnten sich derzeit gar keine Immobilie leisten, wie es von immowelt weiter heißt.

Bild: © Watchara – stock.adobe.com